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Details und Döntjes aus dem Hause Stolte

Dieses Schild befindet sich über dem Eingang zur Lebensmittelabteilung des Kaufhauses Stolte. Es wurde von dem Geschäftsgründer Johann Friedrich Jacob Telge 1924 an seinem Haus befestigt und Zitiert die Bibel (Matthäus 6, Vers 33):
Bewahr o Gott dies Haus
vor Unglück und Gefahr,
gieb Gesundheit, Nahrung Glück
und Segen.

Später wurde eine der Töcher Telges von einem Mitglied der Familie Stolte geheiratet, so daß es zur Namensänderung kam.


Innerhalb des Türspruches ist auch das Familienwappen der Stoltes abgebildet. Es zeigt einen toten Baumstumpf mit einem von der Sonne hervorgelocktem neuem Sproß und der helfenden Hand des Herrn. In den Rand sind folgende lateinische Worte eingraviert: Jehovae - tutela - incrementa - felicia, in der deutschen Übersetzung: Gott - Schutz - Wachstum - Glück.


Genau so alt wie der Türspruch dürfte auch der Türgriff des Geschäftshauses sein. Im ganzen Dorf wird es nur wenige Möglichkeiten geben, heute noch Dinge zu berühren, die alle bedeutenden Worpsweder Persönlichkeiten in Ihren Händen hatten...


Der plattdütsche Spruch auf dem Bild lauter: "Und wenn dat utsüht noch so slecht, dat löpt sik allens wedder trecht", in einer freien Übersetzung ins Hochdeutsche: "Und wenn das alles noch so schlecht aussieht, wird es irgendwann wieder gut".
Dieser Spruch entstand wohl zur düstersten Zeit des Kaufhauses, als alle Waren nach dem Krieg ausgegangen waren, 42 Kriegsflüchtlinge und 10 Familienmitglieder im Haus lebten und für den aus kriegsgefangenschaft heimkehrenden Hausherrn Ferdinand Stolte nicht einmal mehr eine Schlafgelegenheit vorhanden war. In dieser Situation setzte er sich hin, malte das Schild und klebte es für alle Kunden sichtbar an die Ladentür. Es ist bis heute im Geschäft befestigt.


Aus der selben Zeit stammt auch die 1-Dollar-Note. Sie wurde dem Haus von einem Amerikaner geschenkt, der gerade in einer Worpswede Goldschmiede eine Lehre machte. Solange diese an der Tür klebt, sollen die Geschäfte gut laufen...